Häufig spreche ich mit Tieren, kurz bevor sie sich auf den Weg über die Regenbogenbrücke machen. Solche Sterbebegleitungen sind auch für mich nie einfach. Vor allem dann nicht, wenn es Tiere sind, die ich schon seit Jahren kenne - durch Tierkommunikationen oder manchmal sogar persönlich.
Trotzdem führe ich diese Gespräche sehr gerne. Denn ich weiß, wie wichtig sie vor allem für die Menschen sind. Für die Tierhalter, die so ein letztes Mal die Möglichkeit haben, zu ihrem lebenden Tierfreund den telepathischen Kontakt aufzunehmen.
In diesen Situationen erlebe ich oft, dass die Zweibeiner Angst haben. Vor dem Loslassen und davor, ihren besten Freund für immer zu verlieren. Ich kann das mehr als gut verstehen. Denn auch, wenn man weiß, dass "nur" die körperliche Hülle stirbt und die Seele unsterblich ist, hat man erst einmal einen schweren Verlust zu verschmerzen. Ein geliebtes Familienmitglied fehlt und wird in dieser Form nicht wiederkommen.
Viele Menschen fürchten sich vor dem Tod und vor dem Sterben. Vor allem vor dem eigenen. Ist es bei unseren Tierfreunden auch so?
Meiner Erfahrung nach, gehen sie mit diesen Themen völlig anders um als wir.
Fast alle Tiere, mit denen ich bisher sprechen durfte, leben wirklich gerne. Sie genießen es, in einem Körper unterwegs zu sein, den Boden unter ihren Pfoten oder Hufen zu spüren, gestreichelt zu werden und zu fressen. Sie lieben es, in der warmen Sonne zu dösen oder den Wind in ihrem Fell zu spüren. Sie freuen sich über den direkten Kontakt zu anderen Tieren und vor allem zu ihren Zweibeinern.
Doch sie wissen auch, dass diese Lebenszeit endlich ist. Sie sind sich dessen bewusst, dass sie mit einer Aufgabe inkarniert sind und dass sie irgendwann ihren Körper wieder verlassen. Das macht ihnen keine Angst, sondern ist ganz normal für sie. So, wie wir die Kleidung wechseln, ohne uns davor zu fürchten, nachher anders auszusehen.
Sie nehmen diese Dinge einfach als gegeben hin und machen sich nicht während ihrer Lebenszeit schon Gedanken darüber, wie sie wohl sterben werden und was danach kommen wird.
Auch wenn ich noch nie mit einem Tier gesprochen habe, das Unterstützung beim Weg über die Regenbogenbrücke haben wollte (also euthanasiert werden wollte), so sagen vor allem alte oder kranke Tiere oft, dass es für sie wirklich in Ordnung ist, zu gehen. Doch auch sie gehen nicht unbedingt leichten Herzens.
Sie alle wünschen sich, dass ihre Menschenfamilie glücklich ist. Das sagen lebende und verstorbene Tiere immer und immer wieder. Deshalb ist es häufig schwer für sie, ihre Freunde trauernd hier auf der Erde zurückzulassen. Das ist auch eine der wichtigsten Aussagen, die ich bei Himmelsgesprächen immer wieder übermitteln darf: Seid fröhlich, lacht, genießt das Leben.
Tiere haben Freude am Dasein in einem Körper und vermissen es, nach ihrem Tod, die Welt nicht mehr mit ihren irdischen Sinnen wahrnehmen zu können. Sie erinnern sich gerne an den Körperkontakt zu ihren Freunden oder auch an den Geschmack ihres Lieblingsfutters. Sie sind manchmal traurig darüber, dass sie zwar immernoch bei ihren Menschen sein können, von denen aber oft nicht mehr wahrgenommen werden.
Sie erzählen aber auch, wie schön es ist, sich schwerelos zu fühlen und einen alten und schmerzenden Körper nicht mehr mit sich herumtragen zu müssen. Oft übernehmen sie Aufgaben, die sie voll und ganz erfüllen. Und immer wieder planen sie auch, wieder neu zu inkarnieren.
Meiner Erfahrung nach, haben Tiere keine Angst vor dem Tod. Sie nehmen diesen ganzen Prozess des Wandels als natürlich und gegeben hin. Sie fürchten sich auch nicht vor dem Sterben ansich. Das ist ja eine Sorge, die uns Menschen sehr oft umtreibt. Wir alle möchten gerne schnell und schmerzlos gehen dürfen. Bei Tieren habe ich das so bisher noch nicht erlebt. Sie nehmen alles einfach an, wie es ist. Ich hatte auch noch nie ein Tiergespräch, in dem darum gebeten wurde, schneller gehen zu dürfen. Es ist schon vorgekommen, dass ein Tier von Schmerzen berichtet hat und dann dankbar war, Medikamente dagegen zu bekommen. Und genau in diesen Fällen ist eine Tierkommunikation unglaublich wertvoll. Man kann so herausfinden, ob das Tier etwas benötigt, ob es sich noch etwas wünscht.
Viele Tiere ziehen sich zurück, wenn sie sterben. Sie verstecken sich manchmal sogar oder warten, bis ihre Menschen kurz den Raum verlassen. Tatsächlich kommt das recht häufig vor, wenn sie einen natürlichen Tod sterben dürfen.
Bei einer meiner Sterbebegleitungen ging es um ein Tier, das schwer krank in einer Klinik lag. Ich habe mehrmals mit ihm gesprochen. Anfangs hatten wir den Eindruck, dass sich seine Zeit hier auf dieser Erde dem Ende zuneigt. Ich habe im Gespräch verstorbene Familienmitglieder wahrgenommen, die bereitstanden, um die Seele abzuholen und zu begleiten. Als ich mich das nächste Mal mit dem Patienten verbunden habe, konnte ich davon nichts mehr sehen. Die Stimmung in diesem Gespräch war fröhlich und optimistisch. Die Tierhalter waren danach natürlich voller Hoffnung und haben geplant, ihren Tierfreund bald nach Haus zu holen, damit er dort gesund werden kann. In der darauffolgenden Nacht hat die Maus ihr Köfferchen gepackt und ist über die Regenbogenbrücke gewandert. Sie konnte offensichtlich nicht gehen, so lange ihre Menschen so sehr um sie gekämpft haben. Erst als ihre Zweibeiner die Angst loslassen konnten, war es für ihre Seele möglich, sich auf den Weg zu machen.
Ich denke, in diesen Dingen können wir wirklich sehr viel von unseren Freunden lernen. Denn, auch wenn wir nicht gerne daran denken - keiner von uns wird ewig leben. Dieses Thema jahrzehntelang völlig zu verdrängen halte ich nicht für richtig. Der Tod ist heutzutage aus unserem Leben verschwunden. Die Menschen sterben in Pflegeheimen und Krankenhäusern und nicht mehr, wie früher, zuhause im Beisein ihrer Familien. Es ist einfach nicht mehr alltäglich und oft ein Tabuthema. Je weniger wir uns damit beschäftigen, desto weniger wissen wir über das Sterben, und desto größer wird unsere Furcht davor. Für unsere Tiere ist es normal, die Daseinsform zu wechseln.
Vielleicht können sie uns helfen, den Tod und das Sterben wieder ein bisschen aus der Tabuzone herauszuholen?
Mein kleiner Monsieur Frederik meint hierzu übrigens: "Ihr Menschen macht Euch immer Sorgen. Aber das müsst Ihr doch gar nicht. Wenn Ihr einfach alles so annehmt, wie es ist, dann wird vieles einfacher für Euch. Ihr verdrängt es, wenn Ihr krank seid, lasst nicht zu, wenn Ihr traurig seid und wundert Euch, wenn andere so richtig glücklich sind und das Leben feiern. Ihr seid in einem grauen Einheitsbrei, habt Angst vor Emotionen. Vor den großen Tiefs, aber auch den Hochs. Aber das macht doch das Leben aus.
Und wenn Ihr alles so intensiv lebt, wie es ist, dann werdet Ihr, wenn Ihr irgendwann gehen müsst, auf ein prall ausgefülltes Leben zurückblicken und bereit sein, für den nächsten Schritt. Ihr werdet nicht denken, Ihr hättet etwas verpasst oder nicht erlebt. Denn Ihr habt immer alles gemacht, was gerade so möglich war.
So leben wir doch auch. Intensiv - und manchmal kurz. Aber wir genießen in vollen Zügen. Denn auch die schönen Dinge wollen erlebt werden und die sind es, an die Ihr Euch nachher am meisten erinnern werdet.
Darum lebt, lebt so lange es geht und erkennt, dass Menschen eben Emotionen haben."
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Die Sterbephasen (mit Klick auf den Text kommst Du zum Artikel)
Die Phasen der Trauer (mit Klick auf den Text kommst Du zum Artikel)
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Falls Dein Tier sich gerade auf den Weg über die Regenbogenbrücke macht, biete ich auch Sterbebegleitungen an. Diese findest Du hier:
Dieser Artikel ist auch als Podcast-Folge verfügbar:
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Heike (Samstag, 22 Oktober 2022 12:20)
Danke, liebe Marion für den schönen Einblick ☺
Danke, dass Du da warst, als wir Dich am dringendsten brauchten und viel für meinen Seelefrieden beigetragen hast.
Schön, dass unser Engelchen "Angel" nach so langer Zeit noch immer in Deinen Gedanken wohnt.�
Heike und die Fellnasen